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Aufgeklärt

Faszination Brennen - Fragen & Antworten

Deklarationen


Auf dem Deutschen Markt, sind viele verschiedene Deklarationen im Umlauf, einige davon erläutern wir hier:

  • Kennzeichnung Brand

    Brand wird aus vergorener Fruchtmaische gewonnen. Die Früchte müssen nicht zwingend Regional sein und können überall destilliert sein. Eine sogenannte „Abrundungs Zuckerung“ zur Aromaverstärkung nach der Destillation mit 18g pro Liter wären hier erlaubt. Hier muss auch keine Deklaration stattfinden.

  • Kennzeichnung Geist

    Bei Geist wird Neutral Alkohol zu den Früchten gegeben und anschließend folgt eine Destillation. Hier sind 10g Zucker pro Liter Fertigprodukt erlaubt.

  • Kennzeichnung Wasser

    Herstellung wie Brand - ohne regionalen Bezug darf bei Wasser 18g Zucker pro Liter hinzugefügt werden.

  • Kennzeichnung Wasser regional z.B. Fränkisches Kirschwasser

    Wenn der Begriff Wasser fällt ist das Produkt aus vergorener Fruchtmaische gewonnen. Die Rohware und die Destillation muss in Franken stattgefunden haben und es sind keinerlei Veränderungen erlaubt.

  • Kennzeichnung Brand gewonnen durch Mazeration und Destillation

    Herstellung wie Geist - hier werden fünf Kilo Früchte mit einem Liter Rein-Alkohol überzogen und Destilliert. Es handelt sich um einen Geist. Hier sind 18g Zucker erlaubt.

  • Kennzeichnung Spirituose

    Spirituose, Schnaps und Fantasiename z.B. Alter Williams, werden aus neutral Alkohol, Brand, Fruchtsaft, Zucker und Naturidentischen Aroma hergestellt.

Unsere Destillate sind nur mit naturreinen Produkten hergestellt und wir verzichten auf Zucker und Aromen. Wir haben uns der Rosenhut-Gemeinschaft angeschlossen, die sich dazu verpflichtet haben nur naturreine Produkte herzustellen. Dies wird regelmäßig und unangekündigt kontrolliert. Lediglich im Bereich der Frucht- und Sahneliköre führen wir bewusst eine minimale Zuckerung durch.

Begriffe um das Brennen


Abtrennung von Fuselölen

Fuselöle sind unerwünschte Nebenprodukte der Gärung, die den Geschmack negativ beeinflussen können. Genaue Destillationsprozesse sorgen dafür, dass diese Stoffe effektiv abgetrennt werden.

Alkoholische Gärung

Der Prozess, bei dem Hefen Zucker in Alkohol umwandeln. Eine saubere und gleichmäßige alkoholische Gärung ist entscheidend für die Qualität des Brandes.

Alkoholgehalt (Vol.%)

Der prozentuale Anteil an Alkohol im Endprodukt. Bei hochwertigen Bränden wird der Alkoholgehalt präzise eingestellt, um die optimale Aromenvielfalt zu gewährleisten.

Destillateur

Ein Fachmann, der den gesamten Prozess der Destillation von der Obstverarbeitung über die Gärung bis hin zur Destillation und Lagerung überwacht und optimiert.

Destillation

Der Prozess, bei dem durch Erhitzen und anschließendes Abkühlen die flüchtigen Bestandteile der Maische oder des Mazerats separiert werden. So werden die aromatischen und alkoholischen Komponenten gewonnen.

Fassreifung

Ein Reifungsprozess, bei dem Destillate in Holzfässern gelagert werden. Das Holz gibt dem Brand oder Whisky zusätzliche Aromen und verfeinert seinen Geschmack über die Zeit.

Filtration

Ein Verfahren, bei dem das Destillat von festen Rückständen und unerwünschten Stoffen befreit wird, um ein klares und reines Endprodukt zu erhalten.

Gärung

Der biochemische Prozess, bei dem Hefen den Zucker der Früchte in Alkohol und Kohlendioxid umwandeln. Eine saubere und kontrollierte Gärung ist entscheidend für die Qualität des späteren Destillats.

Kupferbrennblase

Ein traditionelles Brenngerät, das oft aus Kupfer besteht. Kupfer hat die Eigenschaft, unerwünschte Schwefelverbindungen zu binden, und trägt so zur Reinheit und Aromatik des Destillats bei.

Lagerung

Hochwertige Brände und Geiste reifen oft in speziellen Fässern oder Behältern. Die Lagerung beeinflusst das Aroma und die Struktur des Destillats maßgeblich, vor allem bei Whiskys oder Fassbränden.

Maische

Ein Gemisch aus zerkleinertem Obst, das durch Gärung Alkohol produziert. Die Maische bildet die Grundlage für die Destillation von Obstbränden.

Mazeration

Ein Verfahren, bei dem Früchte oder andere pflanzliche Stoffe in Alkohol eingelegt werden, um die Aromen herauszulösen. Diese Methode wird oft zur Herstellung von Geisten verwendet.

Mittellauf

Der mittlere Teil des Destillats, der die besten Aromen und den reinen Alkohol enthält. Er wird für die Herstellung von hochwertigen Bränden und Geisten verwendet.

Reinheitsgebot

Eine Qualitätsrichtlinie, die sicherstellt, dass nur natürliche Rohstoffe ohne künstliche Zusätze für die Destillation verwendet werden. Hochwertige Brände basieren auf diesem Prinzip.

Sensorik

Der Einsatz von Geruchs- und Geschmacksanalysen, um die Qualität des Destillats zu bewerten. Experten prüfen Destillate auf Aromen, Geschmack und Reinheit, um eine hohe Qualität sicherzustellen.

Sortenreinheit

Die Verwendung einer einzigen Fruchtsorte für die Maische oder das Mazerat, um den typischen Charakter dieser Frucht im Destillat hervorzuheben. Sortenreine Brände sind besonders intensiv und hochwertig.

Streuobstwiese

Ein Anbaugebiet, in dem verschiedene Obstbäume traditionell und naturnah angebaut werden. Die Früchte von Streuobstwiesen sind besonders aromatisch und ideal für die Herstellung von Bränden.

Vergärungstemperatur

Die Temperatur, bei der die Maische oder das Mazerat gärt. Eine exakte Kontrolle der Vergärungstemperatur ist wichtig, um unerwünschte Aromen und Gärnebenprodukte zu vermeiden.

Vor- und Nachlauf

Die ersten und letzten Anteile des Destillats, die bei der Destillation entstehen und unerwünschte Stoffe enthalten. Diese werden abgetrennt, um den Mittellauf, also den „Herzstück“ des Destillats, zu gewinnen.


Geschichte und Entwicklung des Brennens

Das Brennen von Bränden, Geisten und Wässern hat eine lange und faszinierende Geschichte, die Kulturen und Jahrhunderte umspannt. Seine Ursprünge reichen bis in die Antike zurück: Schon die Ägypter und Griechen nutzten frühe Destillationstechniken, um aromatische Öle und Essenzen zu gewinnen. Doch das Brennen von Alkohol, wie wir es heute kennen, wurde im Mittelalter von arabischen Alchemisten perfektioniert. Der berühmte Gelehrte Al-Razi entwickelte das Verfahren, Alkohol zu destillieren, um medizinische Tinkturen herzustellen – damals eine bahnbrechende Entdeckung.

Im 12. und 13. Jahrhundert brachten Gelehrte und Klosterbrüder die Kunst des Destillierens nach Europa. Die Klöster, besonders in Irland und Schottland, spielten eine zentrale Rolle bei der Weiterentwicklung der Techniken. Sie nutzten Getreide und Wasser aus ihren regionalen Quellen, um das zu schaffen, was später als „Aqua Vitae“ – das Wasser des Lebens – bekannt wurde. Diese frühen Spirituosen galten als Heilmittel und wurden für ihre angeblich gesundheitsfördernden Eigenschaften geschätzt.

Mit der Zeit entwickelte sich das Brennen vom reinen Zweck des Heilens hin zum Genuss. Besonders im 15. und 16. Jahrhundert erlebten Spirituosen in Europa einen Boom. In Italien wurden erste Grappas produziert, in Frankreich verfeinerte man die Kunst des Cognacs und in Deutschland entstanden die ersten Obstbrände. Jede Region entwickelte ihre eigenen Spezialitäten, beeinflusst von den örtlichen Rohstoffen und klimatischen Bedingungen.

Im 18. Jahrhundert begann die industrielle Revolution auch die Destillationskunst zu verändern. Die Erfindung der kontinuierlichen Brennkolonne ermöglichte eine effizientere und größere Produktion, was insbesondere für Whisky und Rum bahnbrechend war. Diese Spirituosen wurden zu Exportschlagern und begannen, die Welt zu erobern. Die Kolonien in der Karibik und Amerika prägten ihre eigenen Stile, indem sie die lokalen Rohstoffe, wie Zuckerrohr für Rum oder Mais für Bourbon, verwendeten.

Heute ist das Brennen von Spirituosen eine wahre Kunstform, die sich über den gesamten Globus erstreckt. In Japan etwa hat sich Whisky zu einer weltweit geschätzten Delikatesse entwickelt, während in Mexiko der Tequila, aus der Agave gewonnen, seine eigene Fankultur besitzt. Auch in Skandinavien und Osteuropa werden alte Brenntraditionen neu interpretiert und verfeinert.

Das Besondere am Destillieren ist, dass es über Jahrhunderte hinweg regionale Eigenheiten und Traditionen bewahrt hat, gleichzeitig aber offen für Innovation und neue Trends bleibt. Moderne Craft-Destillerien auf der ganzen Welt setzen verstärkt auf Nachhaltigkeit, Regionalität und Handwerkskunst, um dem Brennen eine neue Bedeutung zu verleihen. So bleibt die Welt der Brände, Geiste und Wässer lebendig, spannend und vor allem – wohlschmeckend.

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